Am Weihnachtsabend - ein Wiegenlied
Autor:
Mond und Sterne friedlich scheinen
Alles schläft in süßer Ruh’
Mietzekatze trägt den Kleinen
Ein erhaschtes Mäuschen zu,
Und mein Kindlein in der Wiegen
Selig, wie im Himmel lacht,
Engel sind herabgestiegen,
Halten Wacht,
Weihnachtsabend, heil’ge Nacht.
Wenn die bunten Lichter flimmern
Auf dem grünen Tannenbaum,
Und die goldnen Nüsse schimmern,
Küss’ ich meines Kindes Traum
Sachte von dem roten Mündchen,
Aber ’s hat gute Zeit,
Schlafen musst du manches Stündchen,
Bis bereit
All die ganze Herrlichkeit!
Püppchen hat noch keine Kleider,
Sehnt nach Strümpfen sich und Schuh’n,
Mutter ist ein fleiß’ger Schneider,
Darf die ganze Nacht nicht ruhn,
Immer schnipp schnapp macht die Schere,
Und die Nadel Stich auf Stich,
Dass ich mir den Sandmann wehre,
Königlich
Freut mein Kindchen morgen sich!
Lasst die Kindlein zu mir kommen
Also sprach der heil’ge Christ,
Der zu aller Menschen Frommen
Heute Nacht geboren ist.
Liebend hast du hingegeben
Für die ganze Welt dein Blut,
Gib, dass meines Kindes Leben
Fromm und gut
Blühe auf in deiner Hut!